Das Netzwerk Suizidprävention

Das Netzwerk Suizidprävention in Südtirol wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, dem Phänomen wirksam entgegenzuwirken, das vorhandene territoriale Fachwissen bestmöglich zu nutzen und die notwendigen Maßnahmen zur Prävention, Sensibilisierung, Information und Reduzierung von Suizid einzuleiten. Das Netzwerk besteht aus mehr als 20 verschiedenen Non-Profit-Organisationen und öffentlichen Einrichtungen und wird von der Caritas in enger Zusammenarbeit mit dem Forum Prävention sowie einer Koordinationssteuerungsgruppe koordiniert.
Vertreten im Netzwerk sind: Telefono Amico, psychiatrische und psychologische Dienste, die Europäische Allianz gegen Depression, die Freie Universität Bozen, Notfallseelsorge und Notfallpsychologie, die Kinder- und Jugendanwaltschaft, das Landesamt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion sowie die deutschen und italienischen Bildungsdirektionen der Autonomen Provinz Bozen.
Darüber hinaus sind derzeit folgende Südtiroler Einrichtungen Teil des Netzwerks: der Verein Ariadne, der Verein Lichtung/girasole, der Südtiroler Jugendring, young+direct, Amt für Jugendarbeit, die Südtiroler Bäuerinnenorganisation, das Amt für Gesundheitsordnung, Centaurus, Jugenddienst Meran, Dienststelle für Selbsthilfegruppen beim Dachverband Gesundheit und Soziales, das Rote und Weiße Kreuz und die Sporthilfe Südtirol. Zusätzlich können rund 200 Personen aus verschiedenen Berufsgruppen über eine Kontaktliste erreicht werden, um Informationen über Veranstaltungen und Suizidprävention zu erhalten und weiterzugeben. Das Netzwerk zur Suizidprävention verfügt nicht nur über eine Koordinierungsgruppe, die Kontakte pflegt, Initiativen und Veranstaltungen austauscht und Sitzungen organisiert, sondern auch über vier Untergruppen: Forschung und Datenerhebung, Prävention, Krisenintervention und Postvention.

Ziele und Aktivitäten des Netzwerk Suizidprävention

Ziele und Aktivitäten des Netzwerk Suizidprävention

Das primäre Ziel des Netzwerk Suizidprävention ist das Senken der Suizid- und Suizidversuchsrate in Südtirol.

Um dies zu erreichen, muss das Thema Suizid in Südtirol durch das Netzwerk langfristig entwickelt und vorangetrieben werden. Aufgabe des Netzwerks ist es, Konzepte zu entwickeln, gezielt zu informieren und zu unterstützen und gleichzeitig wissenschaftliche Arbeiten zum besseren Verständnis von Suizidalität zu fördern.

Die Zielgruppen der Initiativen des Netzwerks sind in erster Linie gefährdete Personen und ihre Familien, die verschiedenen Fachdienste des Landes, andere relevante Akteure und Organisationen sowie die Öffentlichkeit und die Bevölkerung insgesamt und die lokalen Medien.

Die Aktivitäten des Netzwerks sind auch auf die Umsetzung eines Aktionsplans zur Suizidprävention ausgerichtet, der aus verschiedenen Angeboten und Aktivitäten besteht: Wissenstransfer, Sensibilisierungsarbeit, Medienarbeit, Gesundheitsförderung, Prävention, Risiko-/Früherkennung, persönliche und telefonische Beratung, therapeutische Betreuung und Begleitung, Selbsthilfegruppen, Unterstützung der Angehörigen, Sensibilisierungskampagnen, Notfallpsychologie, Verbesserung von Daten und Wissen.

 

Netzwerk-Tagungen

Netzwerk-Tagungen

Ziel des Netzwerks Suizidprävention ist es, jährlich eine öffentliche Tagung zu organisieren. Diese findet rund um den Welttag der Suizidprävention am 10. September statt.

Die Unterlagen zu den bisher stattgefundenen Tagungen finden Sie hier:
• 10.5.2018 in Bozen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Bericht, World-Café Flipcharts
• 10.9.2019 in Brixen Anlagen: ProgrammPresseaussendungPräsentation Osthoff, Präsentation Koler, Präsentation Kranebitter, Präsentation Tschiesner
• 10.9.2020 in Bozen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Präsentation Koler
• 10.9.2021 in Bozen Anlagen: Programm, Presseaussendung, Präsentation 'invito alla vita'(1), Präsentation 'invito alla vita'(2), Präsentation 'urgenza psicologica', Präsentation Krisenhilfe Oberösterreich, Präsentation Krisendienst Oberbayern, Ergebnisse der Netzwerk-Umfrage​
• 09.09.2022 in Bozen Anlagen: ProgrammPresseaussendungPräsentation LeitnerPräsentation MerliUmfrage zum Thema Vertrauen,
• 15.09.2023 in Bozen Anlagen: ProgrammPresseaussendungPräsentation PychaPräsentation TuttoèvitaPräsentation Schule im Wandel
• 13.09.2024 in Bozen Anlagen: Programm, PlakatIfightdepressionKrisentelefonGrösste GeschenkAosta 24 Siamo ArteEntschließung N._522_AostaSuizidprävention Aosta3 Fragen
 
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
E-Mail: Suizidpraevention(at)caritas.bz.it.

Umfragen

Umfragen

Im Vorfeld der Tagung am 10. Mai 2018 hat das Netzwerk unter Fachleuten und anderen Interessierten eine Umfrage über Suizidprävention in Südtirol durchgeführt.

Von Mitte März bis Ende April haben sich mehr als 380 Personen aus dem Sanitäts-, dem Bildungsbereich, der sozialen Arbeit, aus der Freiwilligenarbeit sowie Vertreter der Jugendarbeit, der Medien oder der Kirche daran beteiligt. Die Umfrageergebnisse machten deutlich, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer die Sichtbarkeit der bereits existierenden Dienste und Angebote im Bereich Suizidprävention für nicht ausreichend hält. Darüber hinaus wurde eine Reihe von Maßnahmen oder Angebote genannt, welche am dringendsten eingeführt oder verstärkt werden sollten: fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer forderten, die Lebenskompetenzen und Krisenresilienz, besonders von Kindern und Jugendlichen, zu stärken. Des weiteren wurden die Förderung der psychischen Gesundheit auf lokaler oder Landesebene sowie gezieltere Sensibilisierungsmaßnahmen angemahnt. Mehr als 40% der Befragten sprachen sich zudem für die gezielte Schulung der Medien und anderer besonderer Berufsgruppen aus (z.B. Hausärzte, Apotheker, Ordnungskräfte, Lehrer oder Pfleger).

Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

Umfragen zum Thema Krisenintervention:

Bereits seit Längerem wird im Netzwerk Suizidprävention regelmäßig über die Themen Kapazitäten bzw. Ressourcen im Sanitätssystem und die Erreichbarkeit von professionellen Fachdiensten für Menschen in psychischen Krisensituationen gesprochen.
Es ist klar, dass Handlungsbedarf besteht, allerdings fehlten noch umfassende, konkrete Anhaltspunkte, um angemessene Maßnahmen und Lösungen erarbeiten zu können. Daher wurde im Mai 2021 eine Umfrage durchgeführt, um detaillierte Informationen über den Status quo der Krisenintervention in Südtirol sammeln.

Die Ergebnisse dieser Umfrage finden sich hier.
 
Darüber hinaus wurde die Netzwerktagung am 10. September 2021 dem Thema gewidmet, mit dem Titel „Krisenintervention – Praxisbeispiele im Vergleich“ (unter „Netzwerk-Tagungen“).

Um die Ergebnisse der Tagung vom 10.9.2021 zu vervollständigen und um alle Meinungen an der Erarbeitung von neuen Interventionsstrategien im Bereich Suizidprävention zu beteiligen, wurde eine kurze Umfrage durchgeführt.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden sich hier.


Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
E-Mail: suizidpraevention@caritas.bz.it